Werner Ruhnau (1922–2015)

Bei all dem berechtigten Schrecken über den Tod und bei all der Freude über die posthume Auszeichnung Frei Ottos mit dem Pritzker Preis (hier auf S. 15) ist in der Presse untergegangen, dass der am 11. April 1922 in Königsberg geborene Werner Ruhnau verstorben ist. Der Architekt, Hochschullehrer und – wie er selbst von sich sagte – Homo ludens studierte in Danzig, Braunschweig und Karlsruhe und hatte das Ideal der mittelalterlichen Bauhütte zu etwas Grundsätzlichem in seiner Arbeit gemacht. 1953 gründete er mit Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen das „Architektenteam im Baubüro der Landwirtschaftskammer“ dem wir das Stadttheater in Münster (1955) und das Musiktheater in Gelsenkirchen (1959) zu verdanken haben.

Eine seiner letzten Arbeiten ist die eigene Grabstelle in der Künstler-Nekropole-Kassel. Die von ihm „Spielraum“ genannte Bodenarbeit versinnbildlicht in Miniatur das, was Werner Ruhnau in Leben und Arbeiten begleitete: das Theater als der wichtige und vielleicht einziger Ort möglichen Spielens. Am 6. März hat der Architekt von Essen aus seine letzte Reise nach Kassel angetreten. Mehr zu Werner Ruhnau auf DBZ.de. Be. K.

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