Schulneubau, Berlin-Pankow

Die Interims-Schule, die bewusst nicht als temporäre Containeranlage, sondern als dauerhaft zu nutzendes hochwertiges Modulgebäude geplant wurde, ist nicht nur Berlins erste Drehscheiben-Schule, sondern Pankows erste Modulbau-Schule überhaupt. Verantwortlich für den Vorentwurf jener „Ausweichschule“ – auf dessen Grundlage das Unternehmen ALHO als geeignetster Modulbauanbieter ermittelt wurde – ist das Berliner Architekturbüro FFP Architekten.

Mit vier Geschossen und rund 6 200 m² Fläche war das Bauvolumen der Schule, die bis zu 600 Schulkindern Platz bietet, recht groß. An den Stirnseiten und in der Mitte des L-förmigen Grundrisses ordneten die Architekten insgesamt drei Treppenhäuser an, im Bereich des Eingangsfoyers werden diese durch eine zusätzliche Aufzugsanlage ergänzt, die eine barrierefreie Erschließung der Etagen ermöglicht.

Im Erdgeschoss reihen sich entlang des Mittelflurs drei fast 90 m² große, stützenfrei konzipierte Fachklassenräume für Musik und Holzbearbeitung, ein Fachraum für Naturwissenschaften, für das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT) sowie fürs Basteln und Werken aneinander. Angrenzende Sammlungsräume für Musikinstrumente mit Übungsmöglichkeit zudem Lernwerkstätten, Lager- und Nebenraumzonen, Sanitär- und Technikflächen ergänzen das Raumprogramm.

Herzstück auf der Etage ist die fast 350 m² große Mensa mit 240 Sitzplätzen, angrenzender Küche und Personalräumen. Über eine großzügige Glasfront öffnet sich der Essbereich zur Terrasse mit Sitzmöglichkeiten nach draußen. Diese ist über eine Rampe ebenfalls barrierefrei erreichbar.

Das erste Obergeschoss beherbergt vor allem Räume für die Schulleitung, die Schulverwaltung und das pädagogische Personal, außerdem eine Schülerküche und einen Inklusionsraum. Zweites und drittes Obergeschoss sind nahezu identisch mit Stammgruppenräumen und sogenannten Teilungsräumen organisiert, die es ermöglichen, kleinere Bereiche für Gruppenarbeiten abzutrennen. Unterbrochen werden die Bereiche von Garderobenzonen und Sanitärräumen.

Aufgrund der vergleichsweise hohen ökologischen und technischen Qualität erhielt der Schulneubau gemäß der Zertifizierung nach BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) den Silber-Standard.

Projektdaten

Architektur: FFP Architekten,

www.ffp-architekten.de

Fertigstellung: 2023

Hersteller: ALHO Systembau GmbH,

www.alho.com

Typologie: BNB-zertifizierter Stahlmodulbau

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